Ehepaar Furrer setzt auf nachhaltige Energie
An der Frauenfelderstrasse 42 in Sirnach steht ein Einfamilienhaus aus den 1950er-Jahren, das heute mit moderner Technik in die Zukunft blickt. «Wir wollten ein älteres Haus , wo wir uns selbst einbringen können», sagt das Besitzerpaar. 2020 wurden sie fündig. Beide engagieren sich in der Feuerwehr Sirnach und haben sich rasch im Dorfleben integriert. Weitere Hausbewohner sind Hund Loki und die Katzen Simba und Mimi.
Das 4.5-Zimmer-Haus mit rund 120 m² Wohnfläche wird in Etappen modernisiert. Nach Malerarbeiten und neuen Böden folgten 2024 grössere Eingriffe: neue Fenster, Zwischensparrendämmung im Dachstock und eine leistungsstarke Photovoltaikanlage. Auf 65 m² Dachfläche produzieren heute 24 Panels Solarstrom mit einer Gesamtleistung von 11 kWp, ergänzt durch eine 10 kWh-Batterie zur Erhöhung des Eigenverbrauches. Die Investition betrug 31’000 Franken. Eine Überraschung während der Umsetzung forderte einen finanziellen Mehraufwand: Die Dachziegel mussten auf einer Dachseite vollständig ersetzt werden. «Wir wollen energetisch nachhaltig unterwegs sein und möglichst unabhängig bleiben», erklären der Informatiker und die Wirtschaftsingenieurin. Die eigene Wasserquelle und ein 3000-Liter-Tank versorgt die Bewässerung des Gartens – ein weiterer Vorzug der Liegenschaft.
THURGIE-Beratung gab Sicherheit
Über die Webseite der EW Sirnach AG stiessen die Furrers auf die kostenlose THURGIE Energieberatung. Der Energieberater Michael Scheurer besuchte das Paar vor Ort. «Wir suchten Bestätigung, dass wir auf Kurs sind und wir bekamen wertvolle Tipps», erinnert sich Furrer. Die Beratung beeinflusste die Reihenfolge der Sanierung: erst PV-Anlage, dann Fenster und Fassade. Auch die Speichergrösse wurde angepasst: «Grösser ist nicht gleich besser! Statt 30 kWh passten 10 kWh perfekt zu unserer PV-Anlage und unserem Stromverbrauch», betonen Furrers.
Die Berechnung zur Amortisation von Scheurer bestätigte die eigene Prognose: Die Anlage amortisiert sich voraussichtlich in rund neun Jahren. «Neben den Stromkosteneinsparungen durch den Eigenverbrauch erhalten wir laufend Einnahmen aus dem Stromverkauf und der Herkunftsnachweise von Thurgie AG.» Einen Förderbeitrag des Bundes von 4000 Franken konnten Furrers zudem für die PV-Anlage geltend machen. Ein grosser Teil der Arbeiten entstand in Eigenregie: vom Malen über das Verlegen der Böden bis zur Dämmung des Dachstocks. «Wir machen, was wir können, und ziehen Profis bei, wenn’s nötig ist.» Die Zusammenarbeit mit den Fachbetrieben lief reibungslos und die Termine wurden eingehalten. «Wir waren verständnisvolle Auftraggeber – und die Fachleute waren top.»
Spürbarer Komfortgewinn
Schon im ersten Winter zeigte sich der Effekt: «Es war wärmer im Haus, obwohl wir weniger heizen mussten», so Furrers. Auch die Dreifachverglasung sorgte für mehr Ruhe im Haus. Ein sichtbarer Beweis für die Wirkung der Dämmung: Auf der sanierten Dachhälfte blieb der Schnee liegen und auf der alten Seite schmolz er. «Das Wohngefühl ist deutlich besser, und die Überwachung der Anlage per App macht Freude», sagt Michael Furrer.
Der nächste Schritt ist bereits geplant: Die alte Gasheizung soll in naher Zukunft durch eine Wärmepumpe ersetzt werden, dazu kommt eine ökologische Aussenisolation aus Steinwolle. «Langfristig möchten wir ganz ohne fossile Energie auskommen», sagt Furrer. Auch ein Elektroauto steht auf der Wunschliste – «vielleicht bald mit Brennstoffzelle, wenn die Technik weiter ist».
Sein Tipp: «Frühzeitig beraten lassen, Fördermöglichkeiten nutzen und Rücklagen für Überraschungen einplanen.» So wird aus einem älteren Haus ein modernes Zuhause mit Zukunft.